Der Name geht wohl auf eine Fehlinterpretation der Kartographen Mitte des 20. Jahrhunderts zurück: aus Gulfu di li Ranci, ‘der Golf der Krebse’, wurde Golfo Aranci. Oder er rührt von einer der zahlreichen ‘Perlen’ der Küste her, vom Strand sos Aranzos. Auf einer Landzunge mit Blick auf den Golf von Olbia reckt sich der Ort mitten ins Meer hinein bis zu Capo Figari. Ein wahres Paradies für Taucher – vor allem rund um den Felsen Roccia del Mamuthone und Capo Filasca. Ebenso lohnenswert sind Wanderungen durch das Naturschutzgebiet, zu dem auch die vorgelagerte Insel Figarolo zählt, wo Mufflons und seltene Vogelarten anzutreffen sind. Über der Landzunge erheben sich Kriegsfestungen sowie ein Leuchtturm, die wegen der Experimente Guglielmo Marconis (1932) berühmte, sogenannte ‘Ampel der Marine’. Zu Ehren des großen Geistes wurde im Ort die Granitskulptur Colonna di Luce (Lichtsäule) errichtet. Das Gebiet war bereits zur Zeit der Nuraghen besiedelt, wie der heilige Brunnen von Milis (VII-VI v.Chr.) belegt, später war es ein römischer Hafen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts war es ein Güterhafen, ab den Sechziger Jahren zweiter Zugang zum Meer der Gallura. Die Ortschaft selbst war ursprünglich ein Fischerdorf, seit 1979 ist sie Gemeinde mit rund 2500 Einwohnern. Dir enorme Entwicklung des Tourismus ist durch die Nähe zur Costa Smeralda im Norden und dem Meeresschutzgebiet Tavolara im Süden bedingt. Golfo Aranci ist ein malerisches Dorf mit bunten Häusern, die lokale Küche hat Fischspezialitäten und typisch sardische Gerichte zu bieten. Einkaufsmöglichkeiten gibt es an der lebhaften Promenade im Zentrum, hier befindet sich auch die Pfarrkirche San Giuseppe, zu der es Padre Pio Pilger zieht. Das Fest des Stadtpatrons findet Mitte März statt. Das bedeutendste Fest des Jahres ist Mariä Himmelfahrt am 15. August, zeitgleich wird ein Fischfest gefeiert.
Routen über das dem Meer und Wanderwege an Land bringen den Besucher zu malerischen, paradiesischen Buchten, wo sich feinster Sand mit steil abfallenden Klippen über dem türkisblauen, kristallklaren Wasser abwechseln. Über zwanzig Strände, manche wild und naturbelassen, andere bequem ausgestattet wie die Cinque Spiagge. Paradiese aus feinstem weißen Sand, die sich mit Blick auf den Ort aneinanderreihen. Richtung Olbia trifft man auf die Spiaggia Bianca mit feinem Sand und Klippen, die schöne Cala Sassari, den bezaubernden Nodu Pianu, von dem aus ein kleiner Pfad zur wildromantischen Cala Banana Führt, die paradiesische Baia Caddinas, die herrlichen Sandbuchten von Terrata, die kleinen, geschützt gelegenen Strände von Baia de Bahas, sowie den Strand dei Baracconi (Hütten von Hirten und Fischern). Richtung Porto Rotondo liegt der kilometerlange Marinella Strand mit seinen sanften Sanddünen, geschliffenen Felsen und smaragdgrünem Meer. Um Capo Figari liegen die goldenen Sandstrände von Cala Moresca, das Naturschutzgebiet Cala Greca mit rosafarbenem Kiesstrand und Klippen, die entzückende Cala del Sonno, wo sich die Fischer zurückzogen, sowie die karibisch anmutende Cala Sabina, die sogar mit der Bahn erreichbar ist. Eingebettet in die Unterwasserwelt vor dem dritten Strand befindet sich das MuMart, ein Unterwassermuseum für zeitgenössische Kunst, das man auch beim Schnorcheln besichtigen kann. Abgerundet wird das Naturschauspiel durch das U-Boot Mizar, von dem aus man ein wahres Open-Sea-Aquarium bewundern kann. In Golfo Aranci befindet sich ein internationales Delfin-Forschungszentrum, wo die Meeressäuger den Besucher mit tollen Kunststücken begeistern.