Vier Orte, das Herz der Insel

Vier Orte, das Herz der Insel

„Welten", die in einem alten, immer lebendigen Land, die Zeit überdauern

Mitten in Sardinien, der Vereinigung der schönsten Orte Italiens zugehörig

Abends sind im unermesslich großen, still ruhenden Raum jenseits der Küsten ein paar künstliche Lichter zu sehen. Sie weisen auf einige kleine Städte und vor allem auf die vielen Dörfer hin, die unverfälschten Reiz, alte Traditionen und ursprüngliche Kulturen widerspiegeln. Erwarten Sie keine WOW-Erlebnisse, denn ebenso wie bei der unvergleichlichen Schönheit des sardischen Meeres handelt es sich auch hier um Orte mit dezentem, unaufdringlichen Charme, der sich einem vorbeikommenden Besucher nicht auf den ersten Blick offenbart. Man muss innehalten und hautnah erleben, wie das „Leben von einst“ in den Gassen und bei den Menschen, die sie bewohnen, verwurzelt ist, um so zu bleiben, wie es war. Es ist eingeprägt in die Steine der Häuser, in die täglichen Gesten, in die, reine Menschlichkeit widerspiegelnden Gesichter dieser Menschen, die man in den Dörfern im Landesinneren der Insel antrifft, die zur „Vereinigung der schönsten Orte Italiens“ zählen.

Tempio Pausania

Der bissige Valery schrieb in seinen Reiseberichten aus dem 19. Jahrhundert: „Die gesunde, milde Luft von Tempio liegt der Gesundheit, der Frische, der Kraft, der Schönheit, dem Mut und der Intelligenz seiner Bewohner zugrunde; wie jener der Gallura, die in jeder Hinsicht die berühmtesten der Insel sind“. Das klingt wie eine Einladung, sich selbst davon zu überzeugen, ob sich seit damals etwas geändert hat. Nun, in dieser Gegend wird gemunkelt, dass dem so sei, natürlich in positiver Hinsicht.

Tempio Pausania

Tempio Pausania liegt im Herzen der Gallura am Fuße des Monte Limbara und ist bekannt für die Verarbeitung von Kork und Granit

Sadali

Es war einmal eine Dampfeisenbahn, die durch unwegsame Orte im Herzen Sardiniens fuhr. Aus den Fenstern konnte man Pferde sehen, die schwer mit Kalksteinblöcken, dem lokalen Gestein, beladen endlose Felder durchquerten. In den Waggons reisten neben den Einheimischen auch Intellektuelle aus ganz Europa, die der Drang der Entdecker ferner Länder prägte. Sie beschrieben den Halt in Sadali als die Ankunft in einem verwunschenen Dorf mit seinen vielen Höhlen und Wasserfällen. Seitdem hat sich einiges geändert, aber ohne auf die Emotionen jener Reise von anno dazumal zu verzichten, kann man all das mit dem Trenino Verde (Grüner Zug) erleben.

Sadali

Dorf an der Grenze zwischen Südsardinien und Barbagia, im mittleren Osten der Insel: Es ist eine „Wasserlandschaft“ mit einzigartigen und...

Lollove

Wenn Sie verliebt sind, werden Sie vielleicht mit einem Ehering an Ihrem Finger aus dieser Stadt zurückkehren. Es gibt eigentlich keinen Ort, der das ideale Ziel für das schicksalhafte Ja-Wort so sehr verkörpert wie dieses winzige, halbverlassene Dorf mit seinen kleinen Steinhäusern, in denen ein paar alte Menschen wohnen. Das Leben, das verschwunden schien, ist zurückgekehrt, um die Wünsche all jener zu erfüllen, die hier ihren unvergesslichen Tag feiern wollen, denn hier ist jeder Ausblick ergreifend. Dieser Ort heißt Lollove und nur das konnte seine Bestimmung sein.

Lollove

Das letzte mittelalterliche Dorf auf der Insel, fast verlassen: zehn Minuten von Nuoro entfernt, werden Sie eine Reise durch die Zeit in einem...

Atzara

Künstler und Fotografen des frühen 20. Jahrhunderts, die Atzara besuchten, waren von der gewagten Kleidung der Frauen jeden Alters in dem kleinen Dorf überrascht: Mutige, ähnlich den von Modeschöpfern geschaffenen Kombinationen von Brokat, grober Schafwolle, Seide und Stickereien sowie leuchtenden Farben und sich überlagernden Schattierungen und eigentümlichem Kopfschmuck, der nirgendwo sonst zu sehen war. Heute sieht man nur noch wenige dieser Kleider, die vor allem bei Festen getragen werden, aber sehen Sie sie sich in den Wandmalereien und im Museum für zeitgenössische Kunst an, um so das gleiche wie die Künstler von einst zu empfinden.