Von der Zeit geformte Granitbuchten, Bögen aus Sand, die Amphitheatern ähneln, zwischen Wänden aus weißem Kalkfels oder roten Porphyr gewonnenen Sälen, Plätze von beeindruckenden Orten, archäologische Stätten und sogar Seegrotten. Natürliche Flecken, oft eine Erinnerung an altüberlieferte Zeiten, werden zu Bühnen und werden mit den Noten von berühmten Interpreten aus aller Welt lebendig Von Mitte Juni bis September werden Jazz-, Blues-, Soul-, Rock-, Pop- und Schlagermusikkonzerte veranstaltet. Jazz in Sardinien, in Cagliari, Dromos Festival bei Oristano, Abbabula, mit Veranstaltungen auch im vornuragischen Zikkurat des Monte d’Accoddi (Sassari) und im Parco dei Suoni (Park der Klänge) von Riola Sardo, ein unnachahmliches Bühnenbild inmitten der Sandsteinbrüche, nahe der Ausgrabungsstätte der Helden von Mont’e Prama. Hier scheinen Akustik und natürliche „Säle“ speziell für die Musik entworfen zu sein. Und dazu die Veranstaltungen auf der Sinis Halbinsel, in Cabras: Exklusive Bühnen wie das Amphitheater der antiken Stadt von Tharros und der Strand aus Quarzkörnern von Is Arutas.
Die Insel ist die Heimat des Jazz: Seit über dreißig Jahren beherbergt sie Festivals von internationaler Bedeutung. Die Jazzklänge passen perfekt zur Umgebung, dem Lebensrhythmus und dem Charakter der Sarden. Und sie zünden den Sommer an. Seit 1988 ist das Cala Gonone Jazz der „klassische“ Termin, mit dem dieses Jahr das Ereignis auf den 20. Juni vorverlegt wird. Es verbindet die Melodien mit den Sehenswürdigkeiten des Küstenorts von Dorgali. Vormittags, Mini-Kreuzfahrt und musikalische Darbietung in den Grotte del Bue Marino (der Seekuh), theatralisches und überraschendes Auditorium, nachmittags stellt die Bühne das Acquario di Cala Gonone dar, und abends der Sternenhimmel des Parks von Villa Ticca. Die Insel ist von den Melodien der sardischen Jazzspieler verführt worden. Einer von allen: Paolo Fresu, in Berchidda, der Heimat des Time in jazz, geboren, dessen 31. Ausgabe sich jährt. Vom berühmten Trompeter erdacht und geleitet, ist es mitten in August der Höhepunkt des Sommers. Außer dem Ursprungsort des Vermentino, wird das Programm auch in anderen Ortschaften der Gallura (mit Etappen in Sassari) abgehalten. Fresu ist auch bei der ersten Ausgabe einer anderen Veranstaltung künstlerischer Leiter, das immer mehr Erfolge erzielt: JazzAlguer, bei dem fast das ganze Jahr hindurch (bis Ende Juli) Alghero und die Nord-West-Küste mit traumhaften Szenarien, von der Altstadt dieses katalanischen Städtchens bis hin zu diversen Weingütern, im Mittelpunkt stehen.
Das Saxophon (und die Regie) von Enzo Favata hat ein weiteres erfolgreiches Festival zum Leben verholfen: Musica sulle Bocche. Ende August, in der Szenerie von Santa Teresa Gallura, eine Full Immersion von drei Tagen mit Events zu allen Tageszeiten in atemberaubenden Umgebungen: Der Strand von Rena Bianca ist Schauplatz der Konzerte im Morgengrauen, am Kap von Capo Testa, in Cala Grande-Valle della Luna, geht in der Dämmerung das abschließende Ereignis in Szene. Die Rhythmen von Antonello Salis sind der Ursprung einer historischen Aufführung. Zu Beginn September, stellt Ai confini tra Sardegna e jazz, in dem kleinen Ort des Sulcis, Sant’Anna Arresi, einen wichtigen Platz in der internationalen Szene dar. Die Aufführung auf dem Platz des Nuraghe Arresi, wird 32 Jahre alt: die langlebigste Sardiniens. Verbinde Musik, Archäologie, Umwelt mit dem herrlichen Strand von Porto Pino und Gastronomie bei einem guten Gericht und einem Glas Carignano. Und Ende August ein weiterer Termin: Nuoro jazz, mit einem prestigeträchtigem Spielplan von Konzerten und internationalen Seminaren, die von Fresu ersonnen wurden.
Nicht nur Jazz. Mitte Juli wird der Narcao Blues Festival veranstaltet, der seine 27. Ausgabe feiert. Mit den Jahren hat es viele bekannte Künstler nach Narcao gezogen, einem kleinen Ort des oberen Sulcis, um das Wort afroamerikanischen Ursprungs zu verbreiten. Von Ende Juli bis Anfang August begleiten Dich die Noten des selben Genres in Rocce Rosse Blues. Das große Ereignis kehrt nach Jahren nach Hause zurück, in das unnachahmliche Bühnenbild des Platzes der Rocce Rosse von Arbatax, wo 1991 alles seinen Anfang nahm. Sechs Jahre später traten, alle in der gleichen denkwürdigen Ausgabe, David Bowie, Eric Clapton, BB King und James Brown auf. Die lange sardische Musiksaison endet damit nicht: Echi Lontani an verschiedenen Orten, um den Reiz alter, mit historischen Instrumenten gespielter Musik neu zu entdecken, Karel Music Expò und Stagione concertistica in Cagliari, I Grandi Interpreti della Musica in Sassari, AnimaNera Mediterranea in Nuoro, festival del Barri Vell in Alghero und viele andere mehr.