Berchidda erhebt sich am Südhang des Limbara-Massivs, genau in der Mitte der bergigen Gallura. Die Etymologie seines Ortsnamens hat zu verschiedenen Hypothesen geführt: Da in mittelalterlichen Texten der Name Berquilla erwähnt wird, glauben einige Forscher, dass er vom lateinischen virgilla, der Verkleinerungsform von virga, abgeleitet ist, was sich auf die zur Herstellung von Körben verwendeten Schösslinge bezieht. Andere hingegen glauben, dass der Ortsname mit dem deutschen Wort Berg in Verbindung gebracht werden kann, das "Berg" bedeutet, was sich auf den Berg Limbara bezieht. Die Anwesenheit von Menschen im Gebiet von Berchidda ist seit der Vorgeschichte belegt, was durch verschiedene Monumente belegt wird. In der Ortschaft Silvani hingegen stammen die Überreste einer Straße und einer Brücke aus der Römerzeit. Außerdem wurde 1918 unweit des Dorfes ein kleiner Schatz aus hervorragend erhaltenen Denaren der römischen Republik gefunden (die heute im Archäologischen Museum Sanna in Sassari ausgestellt sind). Im Mittelalter gehörte Berchidda zum Judicat de Torres, bevor es in der zweiten Hälfte des 13. Jh. zum Judicat de Arborea kam. Heute sind die steilen Straßen des Dorfes von Reihenhäusern und Gebäuden im neoklassizistischen oder Liberty-Stil gesäumt, die sich mit großen Villen mit Garten abwechseln.
Vom Hauptplatz aus bietet sich ein atemberaubender Blick auf das darunter liegende Tal und den Berg Acuto. 4 Kilometer vom Dorf befinden sich die Reste der Burg Monteacuto in 493 Meter Höhe. Die Festung gehörte Adelasia di Torres und ihrem Mann Ubaldo Visconti, später den Familien Doria und Malaspina und schließlich den Richtern von Arborea. Zu sehen sind Mauerreste, die Reste eines Turms und einer Zisterne. Die Gegend ist reich an Wäldern, wie der am Fluss Seleme. Es wird auch Anbau betrieben, vor allem widmet man sich dem Wein.
Hier stellt man den berühmten Vermentino di Gallura her, der einzige sardische Wein mit der Auszeichnung Docg (kontrollierter und garantierte Ursprung). In Berchidda befindet sich auch das Museo del Vino . Enoteca regionale della Sardegna, wo man in einer modernen Ausstellung die interessante Geschichte des Weinanbaus verfolgen kann. Man sieht eine Reihe von Gegenständen zur Bearbeitung der Trauben und des Weins, einschließlich einiger Granitbehälter, die heute noch in der Gallura in Gebrauch sind und die denen aus den Nuraghen sehr ähnlich sind. Mit Hilfe eines virtuellen interaktiven Sommeliers kann man die Regeln des Weinprobierens erlernen.
Weitere traditionelle önogastronomische Spezialitäten aus Berchidda sind die Sospiri - Mandelhäppchen, die eine örtliche Fabrik in neuen Versionen mit Myrte-, Orangen- und Schokoladenaroma herstellt - sowie die Suppa cuatta, ein typisches Gericht aus Brot, Frischkäse, Fleischbrühe und gereiftem Pecorino. Außerdem sollte man sich die mittlerweile international bekannte Veranstaltung "Time in Jazz" nicht entgehen lassen. Sie wird jedes Jahr im August von der gleichnamigen Vereinigung organisiert und wurde von Paolo Fresu, einem weltberühmten Musiker aus Berchidda, der zum künstlerischen Leiter der Veranstaltung ernannt wurde, maßgeblich gefördert.