Ihre Besonderheit ist eine vollständig beleuchtete interne Straße, die sich über die gesamte Länge dieser kurvenreiche Grotte erstreckt, was sie italienweit einzigartig und weltweit einmalig macht. Die Grotte San Giovanni, die im Osten vom Monte Acqua (540 m) und im Westen von der Punta San Michele (900 m) überragt wird, befindet sich im Gebiet von Domusnovas, im Iglesiente, drei Kilometer vom Ort entfernt, und eröffnet sich am Ende einer Straße, die zum Fuß des Berges führt. Der Name leitet sich von der Tatsache ab, dass sich in der Höhle bis 1800 eine dem Heiligen geweihte Kapelle befand, die später für den Bau der Straße niedergerissen wurde, die für den Transport des in der Mine Sa Duchessa abgebauten Materials verwendet wurde.
Die Höhle, die durch den Einsturz einer riesigen Kalksteinmasse entstand, ist auf zwei Ebenen aufgeteilt. Der fossile, Bobore, genannte Zweig ist 850 m lang und wird bei Hochwasser vom Rio San Giovanni durchflossen. Er erstreckt sich bis zum Oridda-Tal und zeichnet sich durch große Räume mit Stalaktiten und Stalagmiten sowie durch kesselartige Konkretionen aus, von denen sich die größte in der Nähe des nördlichen Ausgangs befindet. Der andere Zweig, Su Stampu de Pireddu, der immer noch verwendet wird und Gegenstand von Studien ist, unterscheidet sich durch einen zwei Kilometer langen Weg durch Tunnels und unterirdische Gänge, der für erfahrene Forscher zugänglich ist.
In der Grotte, die seit prähistorischen Zeiten als Zufluchtsort genutzt wird, kamen diverse archäologische Funde, vor allem Keramik, ans Tageslicht. Im nördlichen und südlichen Teil, der vom Perd’e Cerbu-Massiv dominiert wird, befindet sich eine weitläufige Mauer: Es handelt sich um die Überreste von Zyklopenmauern, die bis ins 19. Jahrhundert erhalten waren und von einer alten Festung zeugen. Die Felswände an den beiden Eingängen, im Norden und im Süden, sind zusammen mit den zahlreichen Kliffen des üppig mit Steineichen und Eichen bewachsenen Oridda-Tals das ganze Jahr über ein Ziel für Sportkletterer aus ganz Europa.
Auf dem Weg vom Ort in Richtung des südlichen Eingangs, vorbei an der ehemaligen Papierfabrik, ist eine restaurierte alte Mühle zu sehen. Nach der Besichtigung der Grotte kann man die kleine Kirche San Giovanni besichtigen, die nach dem Abriss der Kapelle in der Höhle in einem Tal mit jahrhundertealten Olivenbäumen wieder aufgebaut wurde. Noch weiter südlich gelangt man zur Nuraghe Sa Dom’e s’Orcu. Entlang einer anderen Straße, die zur Grotte führt, kann man zahlreiche Bergbaukomplexe besuchen: Barraxiutta, Sa Duchessa, Tiny und Arenas, die in einen dichten Wald eingebettet sind.