Eine Grünoase mitten im Dorf mit einzigartigen prähistorischen Zeugnissen und Gemeinschaftswerten. Laconi ist ein „Juwel“ mit zweitausend Einwohnern und versunken in einem Wald, nahe dem Sarcidano, der mit dem Orangenen Qualitätssiegel des Touring Clubs ausgezeichnet wurde. Sein ursprünglicher Ruhm ist mit dem beliebtesten sardischen Heiligen, dem Heiligen Ignatius, verbunden: Seine Verehrung zieht Zehntausende von Pilgern, vor allem während der Feierlichkeiten Ende August, an. Die Besichtigung beginnt an dessen Geburtshaus, das gemeinsam mit dem Museum für sakrale Kunst und der ihm und dem heiligen Ambrosius geweihten Pfarrkirche, die im 15. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert mehrfach umgebaut wurde, Stationen eines Andachtswegs durch die Altstadt sind. Im Dorf befinden sich auch die Kirchen San Giovanni Battista, mit dem Dach abstützenden Holzskulpturen, und Sant’Antonio Abate, dem zu Ehren im Januar im Rahmen des Festes der typischen Süßigkeiten Feuer entfacht werden. Zu Jahresende werden alte Häuser und Adelsvillen während des Ocraxus geöffnet.
Hier ist ein Freilichtmuseum zu sehen: Die ersten menschlichen Spuren gehen auf das Jahr 6000 v. Chr. zurück. Zwischen Ende der Jungsteinzeit und Anfang der Metallzeit (3700-2400 v. Chr.) entwickelte sich ein einzigartiges bildhauerisches Phänomen und zwar die Menhire. Sie sind im Archäologischen Stadtmuseum für prähistorische Statuen zu sehen, das im ehemaligen Aymerich-Palast untergebracht ist. Darin sind 40 gemeisselte Monolithen ausgestellt, die zwischen dem 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. entstanden und von denen einige besonders groß sind. Acht Monolithen wurden in Perda Iddocca und sechs Menhir-Statuen in Pranu Maore gefunden. Der Museumsrundgang wird durch Keramik-, Obsidian- und Metallgegenstände ergänzt, die an anderen Fundorten in der Region Sarcidano gefunden wurden, darunter das Megalithgrab von Masone Perdu und die Dolmen von Corte Noa. Inbegriff der Nuraghenkultur ist die Nuraghe Genna ‘e Corte mit zentralem Turm, Innenhof und Bastion mit fünf Türmen, von denen noch zwei erhalten sind.
Laconi ist ein Paradies für Botaniker, mit Wäldern, Lebensräumen für seltene Säugetiere und Vogelarten. Es ist ein Gebiet, das reich an Trüffeln ist und die höchste Anzahl an Orchideen auf der Insel zu bieten hat. Eine Augenweide ist der Aymerich-Park, der unweit vom Stadtzentrum entfernt liegt. Er ist um die Überreste der Aymerich-Burg angelegt, die nach den letzten Adeligen von Laconi benannt ist, aber schon davor existierte. Der Hauptturm stammt aus dem 11./12. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert als Gefängnis genutzt. Die Burg ist auf zwei Stockwerke verteilt: das untere aus derselben Zeit des Turmes und das obere mit Fenstern und Gesimsen aus katalanisch-aragonesischer Epoche. Besonders edel sind die Arkaden. Den Marquis ist die Anlage des Gartens mit exotischen Pflanzen und späteren Steineichenwäldern zu verdanken: Hier sind eine Libanonzeder, eine Trauerbuche, ein Schwarzkiefer und eine immergrüne Magnolie zu sehen. Das Grün ist durchsetzt mit Senken, Bächen, Wasserfällen und Teichen, die über Wege zu erreichen sind. Sehr sehenswert ist auch der Ortsteil Santa Sofia, wo sich die Ruinen einer byzantinischen Kirche befinden. Ende Juni findet in der Oase die Ausstellung des „Sarcidano“-Pferdes statt, eine alte einheimische Pferderasse, von denen etwa hundert Exemplare zu sehen sind.