Ein Berührungspunkt zwischen den Traditionen Sardiniens und anderer Mittelmeerregionen, der anhand der Karnevalsmasken dargestellt und an einer einzigartigen Kulturstätte enthüllt wird. Das Museum der mediterranen Masken in Mamoiada, einem Ort im Gebiet von Nuoro im Herzen der Insel, der weltweit für die Mamuthones und Issohadores bekannt ist, lenkt die Aufmerksamkeit auf die gemeinsame Prägung zwischen den Riten der Insel, insbesondere denen der Barbagia, und den typischen Riten anderer Kulturen aus mehr oder weniger nahen Ländern, die dasselbe Meer umspült.
Der Schwerpunkt des Museums liegt auf der weit verbreiteten Verwendung von hölzernen Gesichtsmasken mit tierischen und grotesken Formen, Schafs- und Hammelfellen, Kuhglocken und anderen Gegenständen, die ohrenbetäubende Klänge erzeugen. Den für Bauern- und Hirtengemeinschaften typischen Kostümen wurde ein Einfluss auf die Geschicke des landwirtschaftlichen Jahres zugeschrieben: Trotz ihres furchterregenden Aussehens war ihr Besuch erwartet und willkommen, eine Gelegenheit, sie mit Essen und Wein wohlgesinnt zu stimmen.
Das Museum bietet die Möglichkeit, die Kenntnisse über die lokale Identität zu vertiefen, angefangen bei den „Hausmasken“ der Mamuthones und Issohadores sowie deren Verwandtschaft und Ähnlichkeit mit Funden aus diversen Mittelmeerländern zu vergleichen. Der Besuch beginnt mit Bildern, Texten und Tönen, anhand derer von den jüngsten Interpretationen über den Ursprung der Mamuthones erzählt wird. Das Highlight ist die älteste Mamuthone - Maske, die vermutlich aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt. Im Karnevalssaal der Barbagia wird eine Reihe von Masken aus Mittelsardinien präsentiert: Boes, Merdules und Filonzana aus Ottana sowie Thurpos aus Orotelli. Der dritte Saal, der Mittelmeersaal, ist dem Karneval des Alpenbogens und der iberischen und balkanischen Halbinsel gewidmet: Hier werden Sie die Ähnlichkeit mit dem sardischen Karneval entdecken.
Nach dem Kulturerlebnis in Mamoiada mit dem Besuch des Museumshauses kann man anhand der Museumsführer Ausflüge zu Handwerksbetrieben, nahegelegenen archäologischen Ausgrabungsstätten, zum Supramonte und zu den Wandmalereien von Orgosolo machen.