Eine Insel auf der Insel, ein zauberhafter Ort mit absolut einzigartigen morphologischen Merkmalen und ebenso markanter Flora wie Fauna. Die Giara, zwischen Marmilla und Sarcidano ist ein Basaltplateau vulkanischen Ursprungs. Sie ist auch unter dem Namen Giara di Gesturi (die s.g. Sa Jara Manna) bekannt, erstreckt sich aber über das Gebiet von gut zehn Gemeinden: Albagiara, Assolo, Genoni, Genuri, Gesturi, Gonnosnò, Senis, Setzu, Sini und Tuili. Der Name leitet sich vermutlich von glarea, Kies, ab, der für dieses Gebiet typisch ist.
Vom Gipfel der Giara reicht der Blick vom Gennargentu zum Campidano, von der Marmilla bis weit über das Meer. Charakteristisch für dieses Gebiet ist eine in Europa einzigartige europäische kleine Wildpferdeart, deren Herkunft unklar ist. Man nimmt an, dass das kleine Giara-Pferd in nuragischer oder punischer Zeit eingeführt wurde. Im Mittelalter lebten ganze Herden auf der Insel, einige davon waren bis Ende des 19. Jahrhunderts in Sant’Antioco ansässig. Der einzige Ort, an dem sie heute in freier Wildbahn leben, ist die Giara, wo sie sich besonders gut angepasst haben. Man kann sie aus nächster Nähe beobachten, wenn sie zwischen Kork-, Flaum- und Steineichen, Olivenbäumen und mediterraner Macchia galoppieren. Auf der Hochebene von Gesturi kann man neben den kleinen Pferden auch oft Wildschweine, Hasen, Enten und Füchse sehen und über sechzig Vogelarten im Flug beobachten. Die Gegend eignet sich hervorragend zum Reiten und Radfahren.
Aber nicht nur, denn dieses Gebiet und die umliegenden Orte sind auch ideal für einen archäologischen Ausflug: Am Fuße des Sa Jara Manna befindet sich eine der wichtigsten Nuragenstätten der Insel, Su Nuraxi von Barumini, der einzigen, die von der UNESCO als Welterbe anerkannt wurde. Nicht weit davon entfernt befinden sich weitere Basaltplateaus, wie die Giara di Siddi (die s.g. Su Pranu) mit dem Gigantengrab Sa Domu ‘e s’Orku und die Giara di Serri mit dem eindrucksvollen Nuraghenheiligtum Santa Vittoria.