Zwischen Logudoro und Nurra, inmitten von Hügeln mit Olivenhainen, Weinbergen und Artischocken, liegt Usini, eine Gemeinde mit über viertausend Einwohnern, deren Bevölkerungszahl ständig wächst und die von der Landwirtschaft lebt. Dank ihrer Erzeugnisse zählt sie zu den Weinstädten: ihr Vermentino ist erlesen und mit internationalen Auszeichnungen gekürt. Das im Holzofen gebackene Brot und die Süßigkeiten, sos Germinos, sos Biscottos tostos und sas Trabeas sind köstlich. Im Juli findet Andarinos statt, das Fest der frischen Pasta. Hier kann man traditionelle Werte, Praktiken und Kenntnisse wiederentdecken: Prächtige Kleidung, Musik, Lieder und Tänze stehen im August im Mittelpunkt des Internationalen Folklorefestivals.
Das Dorf Usune, das in den Condaghi (umgangssprachliche Urkunden) erwähnt wird, umfasste die heutigen Stadtteile Usineddu und Corrau, dem ältesten, in dem Funde aus mehreren Jahrtausenden (von der Römerzeit bis zum Mittelalter) ans Tageslicht gebracht wurden. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelten sich neue Viertel um das Casteddu, die heutige Piazza Castello, auf der die Casa Diaz steht, ein Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert, das ebenso wie die Casa Derosas, für völkerkundliche Ausstellungen und als Museum der ländlichen Kultur genutzt wird. Das Dorf lag um kleine Kirchen, die zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert dank der tiefen Frömmigkeit der Bevölkerung und auf Betreiben der Benediktiner erbaut wurden. Hier standen die Kirchen San Giovanni Battista, Santa Maria de s’Ena Frisca (heute Santa Croce) und San Pietro, die Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde, um der heutigen Pfarrkirche Santa Maria Bambina Platz zu machen, in der die Statuen des toten Christus und der Muttergottes, Gemälde der Märtyrer von Porto Torres und der Madonna mit Kind sowie ein vielfarbiger Holzaltar aufbewahrt werden. Von der alten romanischen Kirche sind nur noch die Fassade und ein Teil der Seitenwände mit Gesims und kleinen Bögen erhalten. Aus späterer Zeit sind Kapellen und der Glockenturm. Acht Kilometer vom Dorf entfernt befindet sich die Kirche San Giorgio di Oliastreto, die ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert stammt und die Pfarrkirche des mittelalterlichen Dorfes war. Ab 1643 wurde die Baronie von Usini zur Grafschaft San Giorgio.
Das Gebiet von Usini war seit der späten Jungsteinzeit (3200 - 2800 v. Chr.) besiedelt, wie die Domus de Janas - Nekropole von s’Elighe Entosu, belegt, die als die „der sieben Räume“ bezeichnet wird. In Domus V kann man architektonische Details von pränuragischen Hütten sehen, die in den Fels gehauen sind. Andere Domus sind jüngeren Datums und weisen in der Mitte Stelen auf, die an die Gigantengräber erinnern: Dies ist der Fall der Domus di Chercos, di Tomestighes und di sos Baddulesos. Zeugnisse aus der Bronzezeit sind die Nuraghe von Monte Unturzu und die Nuraghe ‘e Filighe sowie Funde von Keramiken und kleinen Bronzen, die auf heilige Stätten und kleine Nekropolen hinweisen. Spuren aus der römischen, republikanischen und kaiserlichen Ära sind an verschiedenen Orten zu finden, von denen die Ruinen einer Brücke in San Giorgio am offensichtlichsten sind.