In seiner Geschichte erlebte es seine Blütezeit im Mittelalter, als es der Hauptort der Curatoria von Cixerri war. Die menschliche Präsenz in dem Gebiet geht auf die frühe Jungsteinzeit zurück, mit Fundmaterial aus den Höhlen rund um das Dorf, vor allem der Höhle von Corongiu Acca. Auch in den folgenden Epochen war das Gebiet ständig bewohnt, und zwar von der Nuraghen-Zivilisation, wie die Nuraghen Santu Pauli und Monte Exi sowie die Gigantengräber von Monte Ollastu, die einen Teil der Grabbeigaben zurückgaben, belegen. Auch die Nutzung in punischer und römischer Zeit ist belegt. Die über 700 jahrhundertealten Olivenbäume bilden das Freilichtmuseum von S'Ortu Mannu.
Als Gemeindepark hat dieser historische Olivenhain eine Ausdehnung von ca. zwölf Hektar und zählt ca. siebenhundert jahrhundertealte Olivenbäume. Sie wurden zwischen 1300 und 1600 veredelt und haben heute robuste gewundene Stämme, die von einer dichten grünen Baumkrone geschützt werden. Unter diesen Oliven ist die so genannte sa reina (die Königin) besonders interessant, ihr Stamm hat einen Umfang von 16 m, ein wahres Denkmal der Natur, großartig und von historischer Bedeutung. Ein weiterer Ort von beachtlicher Bedeutung ist zweifelsohne das Bergwerk Orbai mitten im gleichnamigen Wald. Es wurde bereits zur Römerzeit genutzt. Man förderte Blei und Zink. 1889 begann eine ausländische Gesellschaft mit der Suche und errichtete die ersten Gebäude.
Heute bleibt nach der Stilllegung in den 60er Jahren ein historisches, kulturelles und architektonisches Zeugnis, das touristisch genutzt werden kann. Wenige Meter vom Gemeindepark S'Ortu Mannu führt eine Straße zu den Ruinen der Festung Gioiosa Guardia. Der Name zeigt klar die Kontrollfunktion als Militärfestung über das ganze Territorium. Sie wurde während der Herrschaft der Pisaner auf der Insel errichtet, kam in den Besitz der Gherardesca und übernahm die Kontrolle und den Schutz des gesamten Tales des Cixerri. Der rechteckige Grundriss nahm eine Fläche von 1560 Quadratmeter ein. Zentraler Teil der Festung war ein großer Turm, von dem wenige Rest übrig sind. Das ganze Gebäude war aus Andesit gebaut, einem vulkanischen Gestein von grünlich-grauer Farbe aus der Gegend. Die Altstadt von Villamassargia zeigt die typischen Merkmale eines Dorfes, das sich der Land- und Weidewirtschaft widmet. Architektonisch interessant sind die zwei Kirchen aus romanischer Zeit: Nostra Signora del Pilar und la Madonna della Neve. Die erste wurde 1318 nach Plänen von Arrocco de Garnas errichtet und war zunächst San Ranieri geweiht.
Die schöne Fassade ist aus Vulkangestein und zeigt eine Darstellung von Eva mit der Schlange. Über dem von feinen Lisenen umrahmten Portal ist eine Rosette. Die Kirche Santa Maria della Neve ist fast vollständig restauriert. Sie wurde in drei Phasen ab Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Der gotisch-katalanische Stil in heute noch erkennbar. In Villamassargia hat das Weben Tradition. Auch heute gibt es noch viele Werkstätten, die Teppiche, Wandteppiche, Bettüberwürfe, Handtücher und Kissen herstellen. Beachtlich ist auch die Herstellung von Gegenständen aus Schmiedeeisen und Holz. Auch die Önogastronomie hat interessante Erzeugnisse: Käse, Brot, Gebäck, die berühmten Oliven, aus denen ein sehr gutes Öl gewonnen wird. An den religiösen Volkstraditionen nimmt die Bevölkerung rege teil. Das Fest der Madonna del Pilar begeht man Anfang September. Am letzten Sonntag im Oktober findet in S'Ortu Mannu das Fest der Oliven statt, bei dem Brot und das neue Olivenöl angeboten werden.