Gergei liegt in einem Tal, das im Norden von der Giara di Gergei und dem Monte Trempi, im Süden und Osten von fruchtbaren Hügeln und im Westen vom Flussbett des Rio Mannu abgeschlossen wird. Die menschliche Besiedlung des Gebiets reicht bis in die Jungsteinzeit zurück, wie die Domus de Janas zeigen . Die konsistenteste Besiedlung der Region geht jedoch auf die Nuraghenzeit zurück, z. B. in den Dörfern rund um die Nuraghen Santu Perdu und Santa Maria, die wahrscheinlich bis ins Mittelalter hinein besiedelt wurden. Der Legende nach entstand aus den Bewohnern dieser Dörfer der erste Stadtkern von Gergei, der sich um die heutige Pfarrkirche und die Kapelle Sant'Impera gruppierte. Die ersten schriftlichen Informationen über das Dorf stammen aus dem Jahr 1358.
In der Mitte des Dorfes ist die spätgotische Pfarrkirche San Vito Martire (16. Jahrhundert) mit einem schönen Portal, über dem einer Rosette thront. Im Innern sind zahlreiche Kunstwerke, darunter eine Skulpturengruppe mit dem toten Christus, der Madonna und Heiligen und das Retabel Santa Maria aus dem 16. Jahrhundert, das Antioco Mainas zugeschrieben wird. Auf das Jahr 1328 geht die Gründung der Kirche S. Greca zurück, die allerdings im 16. Jahrhundert im spätgotischen Stil restauriert wurde.
Auf dem Land um Gergei ist die kleine Kirche San Salvatore noch erhalten, während S. Lucia, S. Vittoria und S. Pietro in verfallenem Zustand sind. Unbedingt muss man nach Gergei, wenn man das bekannte Öl aus diesem Dorf kosten oder kaufen will. Es wird aus den Oliven mallocria hergestellt, einer besonderen Sorte, die nur in der Gegend von Gergei angebaut wird. Dieses Öl hat auch begehrte Auszeichnungen erhalten und Gergei ist Mitglied der nationalen Vereinigung Città dell'Olio, zu der 250 italienische Gemeinden gehören, die Olivenöl bester Qualität herstellen. Charakteristisch ist der Ritus, der am 3. Februar zu Ehren von San Biagio (Santu Brai) begangen wird. Die Kinder bringen zur Weihe ein Traube Früchte in die Kirche, die su sessineddu genannt werden, nach dem Namen des Sumpfgrases (su sessini), mit dem diese Früchte zusammengebunden sind.